Die Spinte (pśeza):

Die Spinten begannen im Spreewald am 11.November.
Hier trafen sich die jungen, unverheirateten Mädchen der Dörfer abends in den Spinnstuben, um in Handarbeit und mit viel Fleiß ihre eigenen Trachten herzustellen. Hier wurde natürlich geplaudert und gesungen.
Die Spinnstubenälteste, die „kantorka“, probte in dieser Zeit mit den Mädchen auch sorbische Kirchenlieder für die Zeit der Fastnacht und Ostern ein. (Eine Anfängerin musste in einem Winter 40-50 Lieder auswendig lernen!)
Im Übrigen hatten die jungen Männer des Dorfes hier keinen Zutritt. Nur an bestimmten Tagen durften sie die Spinnstube betreten.
Heute pflegen nur noch Traditionsvereine diesen Spintebrauch.
Und es sind meist nur verheiratete Frauen in den Spinten von heute anzutreffen.